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9. August 2012
16:00 - 17:00
ab 9. August 2012 in Zürich und Basel (andere Schweizer Städte siehe Weblink unten)
Die Japanerin Naomi Kawase war in den letzten Jahren regelmässig an den Festivals von Cannes und Locarno zu Gast. In Cannes gewann sie 1997 mit Moe no suzaku den Caméra d’Or, mit Mogari no mori 2007 den Grossen Preis der Jury. Auch ihr neustes Werk HANEZU no tsuki, das am 26. Juli in die Deutschschweizer Kinos gelangt, lief 2010 an der Croisette im Wettbewerb.
Seit ihren Anfängen pflegt die Japanerin einen ureigenen Stil, der sie schnell bekannt machte. Ihre Dokumentarfilme zeichnen sich durch einen hohen Grad an Inszenierung aus, während ihre Spielfilme mit dokumentarischem Ansatz beobachten. Die Natur ist ein wiederkehrendes Element in ihren Geschichten und wirkt gerade in Hanezu, einer Dreiecksgeschichte im Heute, mindestens so prägend wie die Mythen, die sich im Lauf der Jahrhunderte an der Geburtsstätte Japans gebildet haben, wo der Film angesiedelt ist.
Gängige Geschichten hat die Japanerin Naomi Kawase noch nie erzählt. Sie setzt bei den Realitäten an, die sie in ihrer Heimatregion findet, und entwirft daraus zum Beispiel eine Liebesgeschichte. Diese spielt sich nicht nur um drei Menschen ab, die Natur wirkt da mindestens so prägend. Kayoko ist Textilfärberin und lebt mit dem Werber Tetsuya zusammen, der seine Leidenschaft in der Kochkunst auslebt. Der Dritte im Bunde ist Takumi. Er fertigt Holzskulpturen und lebt abgeschieden im Grünen. Man weiss nicht, wie lange das Dreiecksverhältnis andauert, aber ein dramatisches Element bringt es in Bewegung: Kayoko ist schwanger. Dies eröffnet sie ihrem Liebhaber nach einem Nachmittag voller Sinnlichkeit, als gehöre es zum Abschiedsgruss. Ein visuelles Gedicht über die Liebe, die Leiden schafft.